Nierenbeckenentzündung

Informationen für Betroffene und Angehörige

Therapie einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)

Bei der Pyelonephritis handelt es sich um eine bakterielle Infektion des Nierenbeckens und des umgebenden Nierenbindegewebes. Diese Infektion kommt durch Bakterien zustande, welche von der Blase über einen oder beide Harnleiter aufwärts wandern und das Nierenbecken bzw. die Niere erreichen. Begünstigend wirken sich dabei Harnabflusshindernisse wie Nierensteine aus. Wegen der möglichen Komplikationen, die letztendlich eine Einschränkung der Nierenfunktion oder gar ein Nierenversagen bedeuten können, ist die Pyelonephritis eine ernstzunehmende Erkrankung , die unbedingt der ärztlichen Behandlung bedarf.

Therapie einer akuten Nierenbeckenentzündung

Bei der akuten Nierenbeckenentzündung ist eine Behandlung mit Antibiotika obligat. Die Behandlung mit einem Breitband-Antibiotikum beginnt sofort. Nach einer Keim- und Resistenzbestimmung kann ein gezieltes Antibiotikum eingesetzt werden. Insgesamt erfolgt die Gabe über einen Zeitraum von ein bis drei Wochen. Parallel werden schmerzstillende, fiebersenkende und krampflösende Medikamente verabreicht. Evtl. nierenschädigende Medikamente sollten fortgelassen werden. Außerdem wird strenge Bettruhe und die Zufuhr von reichlich Flüssigkeit empfohlen. Reichlich Flüssigkeit sorgt für ein Herausschwemmen der Keime. Nach ein bis zwei Tagen sollte eine Besserung der Symptome eintreten. Ist dies nicht der Fall, muss an mögliche Komplikationen wie Nierenabszesse gedacht werden. Schwere Verläufe einer akuten Pyelonephritis erfordern einen stationären Aufenthalt mit Antibiotikagaben per Infusion. Sobald die akute Nierenbeckenentzündung abgeklungen ist, können die zugrunde liegenden Faktoren, die zu einer Behinderung des Harnabflusses geführt haben, untersucht und ausgeräumt werden.

Therapie einer chronischen Nierenbeckenentzündung

Eine chronische Nierenbeckenentzündung entsteht i. d. R. aus einer akuten und oft ist der Harnabfluss behindert. So steht die Beseitigung bzw. Behandlung der entsprechenden Abflussstörungen wie Nierensteine oder eine vergrößerte Prostata im Vordergrund. Während der akuten Entzündungsschübe werden Antibiotika verordnet. Um Komplikationen wie Nierenabszessen oder einer Urosepsis vorzubeugen, ist mitunter eine Antibiotikagabe über einen längeren Zeitraum notwendig. Auch bei der chronischen Pyelonephritis sollte für die Zufuhr von reichlich Flüssigkeit gesorgt und nierenschädigende Medikamente fortgelassen werden. Eine unbehandelte oder nicht ausgeheilte chronische Nierenbeckenentzündung kann im späteren Verlauf zu einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz führen.

Therapie einer Nierenbeckenentzündung bei Kindern

Eine Pyelonephritis bei Kindern bedarf der Behandlung mit Antibiotika. Zudem sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Schwere Verläufe erfordern einen Klinikaufenthalt. Da eine Nierenbeckenentzündung bei Kindern häufig auf einen Vesikorenalen Reflux hinweist, gilt es, diesen zu beheben. Bisweilen sind längerfristige Antibiotikagaben unumgänglich. Falls die Nierenbeckenentzündung durch andere Harnabflusshindernisse wie Nierensteine begünstigt wird, werden diese behandelt.

Tipps zur Vorbeugung einer Nierenbeckenentzündung

Um einer Pyelonephritis entgegenzuwirken, sollten Harnwegsinfekte, bspw. Blasenentzündungen, abgewendet werden. Dies geschieht durch eine ausreichende Trinkmenge, die Reinigung des Afters von vorne nach hinten, das Verhindern von Unterkühlung und das Vermeiden von Intimsprays oder parfümierten Seifen.

Christa Windmüller

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